Krombach

Unterfranken

Brauerei Krombach - 1830 bis 1942

63829 Krombach

Historisches

63829 Krombach

Historisches
Im Jahre 1830 kaufte der Bierbrauer Peter Stenger von Johann Hofmann das Anwesen Haus Nr. 109 für 1000 fl, das 1819 noch dem ehemaligen Schullehrer, Gerichtsschreiber, Landwehrhauptmann und Bürgermeister Johann Adam Schwarz gehörte.1849 wird bereits neben dem Wohnhaus, Schweineställen, Scheuer und Viehstall auch von einem Brauhaus, Kellergebäude und von einem Hopfengarten berichtet, außerdem von einem Brennhaus. Da es vorher keinen Nachweis auf eine Braustätte in Krombach gab, dürften die entsprechenden Einrichtungen um 1830 installiert worden sein.

Die Brauereikapazität war groß genug, um noch andere Wirtschaften im oberen Kahlgrund zu beliefern. So kann man annehmen, dass kurz nach 1830 die Brauerei errichtet wurde.

1862 erwirbt Josef Glaab für 3400 fl die gesamten Liegenschaften und erweitert 1876 das Anwesen um ein weiteres Gebäude, in das er die Brennerei verlegt. Die Keller wurden zum Teil als Tennen für die Malzherstellung verwendet. Unter dem Dach befand sich die Malzdarre. Manche alten Kahlgründer können sich vielleicht noch erinnern, dass eine Zeitlang sogar ein vom Mühlenbauer Kihn in Alzenau errichtetes Windrad in Betrieb war. Dieses trieb damals die Schrotmühle an. In der Nachbarschaft befanden sich drei Eisweiher, wo das zur Kühlung notwendige Eis für die Sommermonate gewonnen wurde. Diese Eisweiher sind jetzt zugeschüttet. Das Eis lagerte man in einem 100 qm großen und 9 m hohen Keller, was wiederum den Schluss zulässt, dass die Lagerkapazität recht beachtlich gewesen sein muss. 1884 heiratet Christian Hartmann die Witwe Eva Glaab, deren Sohn Ferdinand seinen Erbteil an Hartmann verkaufte. Ferdinand ging als Braumeister nach Seligenstadt und heiratete dort die Erbin einer Brauerei, die heute noch als "Glaabsbräu" weithin bekannt ist.

Christian Hartmann braute einen guten Tropfen, an den sich manche Krombacher noch gut erinnern konnten, wie überhaupt gerne der guten, alten Zeit gedacht wird, als der halbe Liter Bier noch 12 Pfennige kostete. 1905 erwarb der Bierbrauer Jakob Parr das Anwesen. Bereits 1920 verstarb er an einem Kriegsleiden. Die Witwe führte den Betrieb weiter und entschloss sich 1926 zu einem großzügigen Umbau. U. a. wurde die alte Gastwirtschaft abgerissen und von dem Maurer- und Zimmermeister Edumund Simon neu aufgebaut. Der Betrieb wurde in eine GmbH umgewandelt.

Der Sohn Kilian, eines ihrer fünf Kinder, übernahm dann die Brauerei, nachdem er in München seinen Braumeister gemacht hatte. Er wurde 1939 eingezogen und fiel im Krieg. Es war niemand mehr da, der die Brauerei hätte weiterführen können, und so musste 1942 der Braubetrieb eingestellt werden. Die Wirtschaft "Alte Brauerei", die bis vor kurzem von der Familie Parr geführt wurde, ist heute eine gern besuchte Speisegaststätte.

www.faust.de